Poesie & Prosa

Wir folgen den Lichtern und dem Bass, folgen der DJ, unserer Anführerin, und warten auf ihren Befehl, um völlig die Kontrolle zu verlieren. Der Bass ebnet den Weg in diese Welt, ein bedrohlicher Tunnel mit der Aufschrift „free your mind“. Wir fallen, fallen, fallen ins Nichts, werden gefüttert von der Musik zu einem kollektiven Ego-Push..
Seine Augen haben das tiefe Blau des Ozeans, wenn man ihn aus dem Flugzeug betrachtet. Diesem Blick, diesen Augen hat sie ihre ewige Treue und Loyalität geschworen. Sie wollte so gerne seine Frau sein, die Eine, die er liebt, der er vertraut, sein Fels. Sie war so dumm.
Wir leben in ausgedachten Welten, hinter ausgedachten Grenzen, tragen erfundene Namen, sehen die Welt in erfundenen Farben.
Er steuert auf mich zu, drückt mir ungefragt einen Euro in die Hand, nickt und folgt seiner Spur. Seinem Ziel für heute, wo er wichtige Dinge erledigen wird mit wichtigen Menschen, die über wichtige Themen sprechen. Schätzungsweise hat er nur noch fünf Minuten Zeit. Ich schaue ihm noch eine Weile hinterher, halte den Euro in der Hand wie einen kleinen Schatz, einen Trostpreis, ein Mitleidsbekenntnis.
Ich schreib für Leute, die denken sie wären allein. Für alle, die denken sie hätten keine Persönlichkeit, oder zwei, oder drei, bei manchen sinds vier verschiedene Stimmen, auf die sie hören.
Die Hölle ist kein fester Ort. Sie ist eine beschissene Stimme in mir drin.
Wer waren diese Menschen, frage ich mich bis heute. Mussten ja was Besonderes sein, diese Leute. Dass ich mich aufgegeben habe, um mit ihnen zu sein und verkauft, um dabei zu bleiben. Interessierte sich irgendwer für mich? Mochten sie sich? Heute weiß ich, sie kannten sich nicht. Denn hätten sie sich gekannt, hätten sie sich keine Freunde genannt.
Mit Gefühlen spielen, in einer Intensität, wie es kein Sterblicher jemals nachahmen könnte. Mühelos werden die Einsamen noch einsamer und Gemeinschaftsgefühle übertrieben. ..Es ist ihre unbeständige Art, die die Menschen zurück in den Alltag treibt. Sie zeigt alle ihre Gesichter. Viele, viele Gesichter mit durchdringendem Blick und dunklen Schatten unter den müden Augen.
In einem kleinen Wasserloch, nicht viel größer als ein Planschbecken, paddle ich vor mir hin. Von außen unsichtbar, ragt das Wasserbecken kilometertief. Eine dünne Leiter, mit brüchigen Sprossen, als einzige Möglichkeit zu entkommen. Das trübe Wasser, verdreckt und vergiftet, steht mir bis zum Hals. Eben noch auf der untersten Stufe der Leiter gestanden, ist sie abgebrochen und ich drohe zu Ertrinken.
Schätzend, liebend, küssend verstehen mit dir zusammen, statt auseinander gehen Auch dafür gibt es eine Frist denn was wenn für immer nur bis morgen ist?

Mehr anzeigen