Nymphe.

Große Erwartungen an die Liebe führen einen in die Irre. In diesem dunklen Labyrinth bin ich ständig auf der Suche nach dem Weg aus der Einsamkeit. Mein Fetisch basierend auf Stolz und Vorurteilen, wischt Menschen von rechts nach links, die in Frage kommen, der Nächste zu sein, der mich unendlich glücklich macht, mit dem ich mir eine Zukunft ausmale, bei dem ich mich zu Hause fühle.

 

Es ist erstaunlich wie leicht es mir fällt mich zu verlieben. Nennt man das so?

 

Es beginnt wie ein Spiel: Ich gewähre ihm Zutritt zu meiner Welt, teile mit ihm meine Lebensfreude, weihe ihn ein in meine dunkelsten Geheimnisse. Ich gebe mich auf für diesen Menschen, bis ich ihn habe, ihn besitze, ihn süchtig gemacht habe. Erst will der eine den andern nicht mehr verstehen, dann müssen wir auseinander gehen. Das mit uns war kein Zufall, eher so Unfall. Blockiert.

 

Ich spucke ihn aus wie einen Kaugummi, der nach einiger Zeit den Geschmack verloren hat. Auf der Suche nach dem nächsten neuen Lebensgefühl, dem nächsten besten Freund, dem nächsten Vertrauten wische ich von links nach rechts. Nach und nach arbeite ich mich durch die Profilbilder auf der Warteliste, so lange, bis ich bereit bin und es beginnt von vorn: Einsaugen, Durchkauen und Ausspucken.

 

Ich konsumiere sie, denn Menschen sind Massenware und sie sind billiger als sie sein sollten. Einsamkeit ist kein Gefühl, es ist ein Zustand.